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Alumni Grussworte

Grußwort von Alexandra Ivanova BA

Alexandra Ivanova | Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Uwe Johnson-Professur für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft des 20. Jahrhunderts am Institut für Germanistik der Universität Rostock

Die Japanologie in Frankfurt am Main war meine erste, studentische Berührung mit dem Kosmos der Universität, mit der akademischen Denk- und also auch: Lebensform, und bildet insofern den Grundstein meiner jetzigen akademischen Tätigkeit als ideengeschichtlich und interdisziplinär forschende Soziologin.

Zu meinen akademischen Lehrerinnen und Lehrern zählen insbesondere Frau Prof. Dr. Lisette Gebhardt, die ich für ihre unglaubliche Produktivität, die Originalität (bisweilen: Exzentrik) im Denken und die feine Sensorik für zeitgenössische Problemlagen bewundere; Herr Dr. Guido Woldering, der mir als hervorragender Hochschullehrer und beeindruckender Mensch im Gedächtnis bleiben wird; und Frau Dr. Cosima Wagner, der ich meinen Spaß am wissenschaftlichen Arbeiten und an Methodologie maßgeblich verdanke.

Ganz zu schweigen von meiner Erinnerung an die regelmäßig gepflegte Vereinigung der besten aller Welten: der geselligen Runden im Anschluss an Vorträge und Seminare oder auf den tollen Exkursionen. Diese Institution der zwanglosen, freien Verständigung zwischen Sinnverwandten, heiter bis fröhlich, kritisch und ernst zugleich hat meine Vorstellung einer freien akademischen Denk- und Lebensweise geprägt. Das besondere Klima des Faches ergibt sich nicht zuletzt aus der relativen Freiheit der philologischen Fächer, insofern sich hier die Erkenntnislogik der sonst, leider auch universitär, prävalenten Verwertungslogik widersetzt.

Wie man sehen kann, hat mich also meine Frankfurter Zeit als – damals noch – angehende Japanologin außerordentlich beeinflusst. Man kann sogar so weit gehen zu sagen, dass die Tatsache, dass ich im Anschluss an mein Bachelorstudium der Japanologie mein zeitweiliges Nebenfach, die Soziologie, zum Hauptfach im Master wählte und derart die Japanologie als Disziplin verließ, gerade die Güte der akademischen Bildung der Japanologie beweist. Hier habe ich nämlich gelernt, Fragen zu stellen, auf die ich dringend Antworten brauche, und dieser Neugier recht kompromisslos zu folgen. Für das vertrauensvolle Verhältnis zu meinen ersten Lehrerinnen und Lehrern spricht, dass wir in gutem Kontakt bleiben – auch durch interessante Einladungen zur Mitarbeit an unterschiedlichen Projekten.

Mit Dankbarkeit für diese wertvollen Erfahrungen gratuliere ich der Japanologie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main zu ihrem 40. Jubiläum und wünsche noch viele weitere Jahre der philologisch-kulturwissenschaftlichen Lehre und Forschung an meiner Alma Mater!

Abschluss B.A Japanologie 2011

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