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Alumni Grussworte

Grußwort von Christian Driessen MA

Christian Driessen | Redaktionsleiter bei der Fachzeitschrift Montel

Liebe Japanologie Frankfurt,

herzlichen Glückwunsch zum 40. Bestehen!

Du bist fast gänzlich aus meinem Alltag verschwunden und bist doch maßgeblich für meinen Alltag verantwortlich.

Bei der Wahl meines Studienfaches hatte mich allein mein Interesse getrieben – genauer gesagt die Faszination der großen Kontraste zwischen Tradition und Moderne, die meine Wahrnehmung von Japan in jungen Jahren geprägt hat.

Meine persönlichen Interessen haben dann auch konsequent den weiteren Verlauf meines Studiums gestaltet. Entscheidend für meine berufliche Laufbahn war allerdings der Kurs Wirtschaftsjapanisch, der von einem Gastdozenten in einem Sommersemester angeboten wurde. Der Kurs bot mir nicht nur die Möglichkeit, mein Vokabular zu erweitern, sondern er brachte mir auch eine Stelle als studentische Aushilfe in der Frankfurter Redaktion der Nihon Keizai Shimbun (Nikkei). Aus der Aushilfsstelle wurde eine Festanstellung als Redaktionsassistent, die ich noch während meines Studiums antreten konnte.

Es folgten einige Sommer geprägt von dem Spagat zwischen Arbeiten und Lernen. Analytisches Denken, strukturiertes Arbeiten und die parallele Bearbeitung von mehreren Themen waren für mich der Kern dieser Kombination.

Gleichzeitig konnte ich in meinem Studium die Freiheiten auskosten, die innerhalb der damaligen Studienordnung noch möglich waren – besonders Kurse für das journalistische Schreiben.

Da ich tatsächlich noch vor Frau Professor Gebhardt in Frankfurt gestartet bin, konnte ich zudem den Aufbruch der neuen Japanologie in zahlreichen Facetten miterleben und auch mitgestalten, angefangen mit der Gründung der Fachgruppe, über die Teilnahme an einer Berufungskommission und bis hin zu Diskussionen mit der Hochschulleitung um Mittel und Lehrkräfte.

Und dann kam Fukushima. Dieses für Japan einschneidende Erlebnis habe ich nicht mehr als Student der Japanologie erlebt, aber durch meine japanischen Kollegen und Kolleginnen bei Nikkei doch eng verfolgt. Der japanische Blick richtete sich unmittelbar nach der Tragödie auf die deutsche Energiepolitik, den neuerlichen Ausstieg aus der Kernenergie (der Ende 2022 in Deutschland seinen Abschluss finden wird) sowie die Anfänge der Energiewende.

Erneut musste ich lernen, analysieren und einordnen, wie ich es im Studium über Jahre praktiziert habe.

Über weitere Stationen bin ich in meiner aktuellen Position – Redaktionsleiter bei dem spezialisierten Energienachrichtendienst Montel – angekommen. Mein Alltag hat, wie zu Beginn erwähnt, zwar kaum noch Berührungspunkte mit Japan und doch bin ich aufgrund meines Studiums hier.

Ich möchte mich bei Professor Gebhardt und dem Team der Japanologie für die Förderung und auch die Freiheit bedanken, durch die ich meine Interessen verfolgen und für mich passend herausschärfen konnte.

Ich wünsche allen Studenten und Lehrkräften auch für die Zukunft alles Gute und viel Elan!

MA Japanologie 2011

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