Grußwort von Stephan Wilczek MA
Stephan Wilczek | Senior CRM Marketing Manager
Neunzehnhunderteinundachtzig. Vor vierzig Jahren. Kraftwerk veröffentlichen „Computerliebe“ und Lady Diana Spencer heiratet Prinz Charles. Wie sehr hat sich unsere Welt in diesen vier Dekaden verändert … Der Eiserne Vorhang ist gefallen. Neue Technologien haben Einzug in unser Leben und Arbeiten gehalten. Die Halbzeit dieser vierzig Jahre wird markiert durch das Platzen der New Economy-Blase – so lange ist das her. Vor zehn Jahren dann die Dreifachkatastrophe von Fukushima, deren Auswirkungen noch heute spürbar sind. Und all dies wurde begleitet von gesellschaftlichen Veränderungen, die in Ausmaß und Geschwindigkeit wohl geschichtlich beispiellos sind.
Auch die Hochschullandschaft hat sich verändert: Durch allgemeine Hochschulreformen, den Formwechsel der Goethe-Universität in eine Stiftungsuniversität, die Zentrenbildung. Das alles hat die Japanologie Frankfurt wohlbehalten überstanden und ist gestärkt daraus hervorgegangen. Sie hat es verstanden, sich der teils stürmischen Witterung angepasst weiterzuentwickeln, ohne die Wurzeln abzutrennen, aus denen sich der goethesche Ginkgo nährt.
Das Erschließen neuer Forschungsgebiete (deren Inhalte wenige Jahre zuvor überhaupt noch nicht existierten) und das Schaffen digitaler Formen des Lehrens und Lernens (aktuell wichtiger denn je) – diese Herausforderungen hat sie stets bravourös gemeistert, ohne dabei den Wert des akademischen sozialen Lebens aus dem Blick zu verlieren. Es wurde uns vermittelt, dass, wenn die gängigen Forschungsansätze zu einem Themenkomplex ausgiebig „beforscht“ sind, es immer lohnt, einen Schritt zurückzutreten und zu prüfen, ob es nicht noch andere Methoden gibt, die der Entschlüsselung einer weiteren Facette dienlich sein können. All dies geschah, um die eigenständige Kreativität und Neugierde der Studierenden zu fördern und ohne sie gemäß der aktuellen Forschungsparadigmen zu „streamlinen“, obwohl – oder gerade weil – diese ausführlich analysiert und diskutiert wurden.
Mein größter Dank gilt allen Lehrenden und Mitarbeitenden, die meine Zeit an der Frankfurter Japanologie begleitet und geprägt haben, da sie mir die Tür zu einer neuen und bereichernden Welt geöffnet und mir die ersten Schritte auf meinen Weg darin gewiesen haben. Sie sind „die Frankfurter Japanologie“. Doch möchte ich auch all meine ehemaligen Kommilitoninnen und Kommilitonen nicht unerwähnt lassen, die ebenfalls mein Leben bunter gemacht und meinen Horizont erweitert haben. Es erfüllt mich mit Freude, dass Freund- und Bekanntschaften aus beiden dieser Gruppen das letzte Jahrzehnt überdauert haben.
Zweifellos wird sich die Japanologie Frankfurt auch weiterhin stets im besten Sinne neu erfinden, um der akademischen Gemeinschaft durch ihre Forschung innovative Beiträge zu leisten und ihren Studierenden wertvolle Fähigkeiten und aktuelles Wissen vermitteln zu können.
All meine besten Wünsche für die kommenden Jahrzehnte!
Abschluss MA Japanologie 2011
Japanologie Frankfurt
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