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Grußwort von Dr. des. Miki Aoyama

Miki Aoyama | Sprachmittlerin an der Deutschen Botschaft in Tôkyô

Ich gratuliere allen Mitgliedern der Japanologie der Goethe-Universität zum vierzigjährigen Jubiläum!

Als Promovierende und als Dozentin war ich zwischen 2006 und 2013 eng mit der Japanologie in Frankfurt verbunden. Ich habe dort sehr gerne gearbeitet, mich verbinden viele schöne Erinnerungen mit dem Institut. Durch das Unterrichten sowie die Gespräche mit Kolleginnen und Kollegen kam ich auf das Thema meiner Dissertation und wurde dabei dann intensiv unterstützt, bis ich sie abschließen konnte. Ohne die große fachliche und menschliche Unterstützung durch meine Vorgesetzten und Kollegen wäre es für mich unmöglich gewesen, mit einem kleinen Kind neben der Arbeit als Sprachdozentin zu promovieren.

Heute arbeite ich in der Deutschen Botschaft Tôkyô.

Meine Aufgaben bestehen aus Informationsanalyse, Berichterstattung, Dolmetschen und Übersetzen. Ein wichtiger Teil der Arbeit ist es, die deutschen Diplomaten in Tôkyô über die japanische Gesellschaft, Geschichte, Politik und Kultur zu informieren sowie Kontakte mit japanischen Partnern zu pflegen.

Ich bin also nicht mehr in der Wissenschaft tätig, aber in all diesen Aufgabenbereichen hilft es mir, dass ich Geisteswissenschaften studiert habe. Medieninformationen und ihre Quellen auszuwerten und diese klar und verständlich darzustellen, aber auch, sich kritisch mit dem Begriff „Kultur“ auseinandersetzen zu können, sind Fähigkeiten, die man sich im Studium aneignet. Heute sind dies in vielen Arbeitsbereichen Schlüsselqualifikationen für den beruflichen Alltag und Erfolg. Ich glaube, dies ist auch ein wesentlicher Grund dafür, warum immer mehr deutsche Diplomaten einen japanologischen oder kulturwissenschaftlichen Hintergrund haben.

Auch beim Dolmetschen von hochrangigen Delegationen oder bei Vorträgen sind Kenntnisse des wissenschaftlichen Arbeitens und seiner Methoden sehr hilfreich. Das Selbstbewusstsein, das man aus dem Studium (und aus der Promotion) mitbringt, hilft dabei, beim Dolmetschen komplexer Inhalte seine Ruhe zu bewahren. Nicht in Panik zu geraten, ist das Wichtigste für eine Dolmetscherin, weil man immer auf das Unerwartete eingestellt sein muss.

Ich selbst und auch meine Studenten und Studentinnen in Deutschland haben manchmal die Erfahrung gemacht, dass das Studium (und erst recht eine Promotion) in den Geistes- oder Kulturwissenschaften als „brotlose Kunst“ betrachtet wird. Das gilt für meinen beruflichen Werdegang nicht.

Im Gegenteil: Mir hat es meine Zeit in der Japanologie in Frankfurt erst ermöglicht, in meinem jetzigen Beruf tätig zu sein und sie hilft mir heute noch im beruflichen Alltag.

Ich freue mich immer sehr, aus dem Kreis der Frankfurter Japanologen und Alumni zu hören und wünsche der Japanologie dort weiterhin viel Erfolg!

Promotion 2013

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