Grußwort Michael Born MA

Michael Born | cognitas. Gesellschaft für Technik-Dokumentation mbH
Für mich war das Studium mehr als nur die reine Vermittlung von Sprache und Kultur Japans.
Es lebt von den Menschen und deren Begeisterung fürs Fach, die selbst verschiedenste trockene Themen mit Leben zu füllen vermögen. Sei es der Sprachunterricht von Guido Woldering, der mir mit viel Ernst und ebenso viel Humor die japanische Sprache näherbrachte, als auch die Professoren Lisette Gebhardt und Michael Kinski, die es stets – mal ruhiger, mal mit viel Elan – schaffen, Studierende in ihren Veranstaltungen zu begeistern. Und auch wenn die Schwerpunkte Literatur und Geschichte vielleicht nicht sofort in jedem das Feuer entfachen können, bilden sie ein stabiles Grundgerüst, erweitert durch andere Themengebiete, die in den Arbeitsgemeinschaften behandelt werden können. Dort beschäftigte man sich zu meinen Studienzeiten beispielsweise auf der Basis einer kulturwissenschaftlichen japanbezogenen Technikforschung, vertreten durch Cosima Wagner, mit der Akzeptanz von Robotern in Japan. Andere Sonderseminare befassten sich mit der japanischen Popkultur. Dies ermöglichte es, sich individuell und nach eigenen Interessen mit Japan auseinanderzusetzen.
Immer steht natürlich die Frage im Raum: „Was macht man später?“ Ich habe mich privat viel mit Informatik beschäftigt, insofern zeichnete sich der Weg nach dem Japanologie- Studium und einer Abschlussarbeit zum Thema Roboter klarer ab. Ich hatte auch das Glück, dass ich als IT-Hilfskraft in der Japanologie und anderen Asienfächern praktische Erfahrungen sammeln konnte – Erfahrungen, die mir den Einstieg in meine jetzige Arbeit als Übersetzungsmanager und Lehrbeauftragter am SDI sehr erleichterten. Derzeit habe ich leider nur noch wenig direkt mit Japan zu tun, das Studium eröffnete mir aber die Möglichkeit, das dort erlangte Wissen und die zahlreichen Kompetenzen im Bereich des Kulturellen auf andere Sprachen und Länder übertragen zu können und somit mit entsprechendem Verständnis und Aufgeschlossenheit an Projekte, Probleme und Kunden herantreten zu können.
Ein Japanologie-Studium ist daher deutlich mehr als die Anhäufung von Wissen zum Land oder die Festlegung auf einen Beruf mit reinem Japanbezug. Man studiert das Fach vielmehr, um den eigenen Wissensdurst zu stillen.
Gepaart mit der Aneignung von zusätzlich praktischen Fähigkeiten, bildet es eine solide Basis um später verschiedene Wege ins Berufsleben beschreiten zu können.
Ich wünsche der Japanologie Frankfurt von ganzem Herzen alles Gute zum 40. Jubiläum und hoffe, dass sie weiterhin Studenten motiviert, sich auf unterschiedlichsten Themenfeldern mit Japan zu beschäftigen und die Begeisterung am wissenschaftlichen Arbeiten mit ins Berufsleben hinauszutragen.
MA Japanologie 2014
Japanologie Frankfurt
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